
Während des Panels „From Classics to Cutting Edge“ auf der Messe CEDIA 2025 haben Vertreter von Warner Bros und IMAX die neuesten Informationen zur Produktion und Archivierung in 8K enthüllt. Laut dem Bericht der 8K Association hat Warner bereits 35–40 Filme in 8K oder höher digitalisiert – das ist fast doppelt so viel wie zu Beginn des Jahres 2025.
8K als Standard für Archivierung, nicht für Distribution
Miles DelHoyo, Direktor für technische Strategien und Integration neuer Formate bei Warner Bros Discovery, räumte ein, dass die Arbeiten in 8K sich hauptsächlich auf die Erhaltung der originalen Filmkopien in bestmöglicher Qualität konzentrieren, und nicht auf deren unmittelbare Distribution.
„Die meisten Inhalte liefern wir derzeit in 4K HDR, aber viele von ihnen haben bereits 8K-Versionen für zukünftige Nutzung vorbereitet“ – betonte DelHoyo.
Seiner Aussage nach benötigt das Scannen eines 35-mm-Films in 8K ungefähr 3,5-mal so viel Zeit wie in 4K. Zu den Titel, die in 8K verarbeitet wurden, gehören unter anderem „2001: Odyssee im Weltraum“, „Oppenheimer“, „Blade Runner“ (1982), „Der Zauberer von Oz“, „Rebel Without a Cause“, „My Fair Lady“ oder „West Side Story“ (1961).
Einige von ihnen wurden auf 65-mm-Filmen gedreht, andere in Vistavision oder Technorama, was eine deutlich höhere Detailgenauigkeit als das Standard-35-mm-Format ermöglichte.
IMAX: 8K ist nur der Anfang
Greg Ciaccio, Vizepräsident für Postproduktion bei IMAX, wies darauf hin, dass das Filmformat IMAX theoretisches Potenzial bis zu 18K hat. In der Praxis nutzt das Unternehmen heute Lasergraphics Director 13.5K Scanner und arbeitet an der weiteren Entwicklung der Technologie.
„IMAX experimentiert seit 1972 mit 8K“ – erinnerte Ciaccio daran.
Obwohl die Postproduktion der meisten großen Premieren – wie „Oppenheimer“ – bereits in 8K erfolgt, werden Spezialeffekte und CGI nach wie vor hauptsächlich in 2K erstellt, was weiterhin ein Engpass bei der vollumfänglichen Nutzung des Potenzials dieser Auflösung darstellt.
8K wird schneller in die Haushalte kommen als in die Kinos
Eine interessante Beobachtung von Ciaccio war, dass das 8K-Ökosystem schneller in den Haushalten wachsen wird als in den Kinosälen. Grund? Es gibt noch keinen DCI-Standard für digitales Kino in 8K.
„Fernseher werden immer größer, während der Abstand zum Zuschauer gleich bleibt – deshalb benötigen wir mehr Pixel. Das gleiche gilt für VR-Headsets, die in Zukunft sogar 8K pro Auge erreichen werden“ – sagte ein Vertreter von IMAX.
Samsung zeigte bereits Ausschnitte aus Filmen wie „Creed III”, „Barbie”, „Blue Beetle”, „Dune: Part Two” und „Wonka” in 8K. Doch trotz der Präsenz der ersten 8K LCD-Fernseher auf dem Markt stehen sie weiterhin 4K OLEDs in Bezug auf Qualität und Preis nach. Die aktuellen VR-Brillen bieten in der Regel etwa 4K pro Auge, sodass man auf volles 8K in immersiven Headsets noch warten muss.
Die Welt des Films bereitet sich langsam auf das Zeitalter 8K vor. Warner Bros scannt seine Archive, IMAX untersucht die Grenzen der Technologie, und Hardware-Hersteller – wie Samsung – zeigen bereits die ersten Materialien in dieser Auflösung.
Obwohl die Zuschauer noch lange Filme in 4K ansehen werden, deutet alles darauf hin, dass die nächste Generation des Bildes bereits heute entsteht – Frame für Frame, Pixel für Pixel.