Concord, Cities: Skylines 2 und die Übernahme von Electronic Arts – das sind nur einige Beispiele, die während der hitzigen Debatte im britischen Parlament über die Initiative Stop Killing Games genannt wurden. Die Kampagne, unterstützt von Tausenden von Spielern auf der ganzen Welt, landete auf dem Regierungstisch, nachdem fast 190.000 Personen die Petition in dieser Angelegenheit unterzeichnet hatten.
Die Regierung ändert das Gesetz nicht, sieht aber das Problem
Die britische Regierung plant vorerst keine Änderungen der Vorschriften, die das „Leben“ von Spielen nach deren Abschaltung durch die Publisher schützen würden. Wie Stephanie Peacock, Ministerin für Sport, Tourismus und Jugend, betonte, versteht der Staat die Bedenken der Spieler, aber in der Praxis wäre es äußerst schwierig, solche Regelungen durchzusetzen.
Laut Peacock entstehen viele Spiele auf der Grundlage von Netzwerkarchitekturen, die nicht leicht in eine Offline-Version umgewandelt werden können, und die Einführung der Pflicht, diese „gewaltsam“ aufrechtzuerhalten, könnte Entwickler davon abhalten, Risiken einzugehen. Die Regierung möchte jedoch, dass Publisher transparenter über die Verbraucherrechte und die mögliche Betriebsdauer des Spiels informieren.
Abgeordnete: Das könnte der Beginn vom Ende des digitalen Eigentums sein
Nicht alle Parlamentarier konnten sich jedoch von diesen Argumenten überzeugen lassen. Henry Tuffnell von der Labour-Partei wies darauf hin, dass das Scheitern von Concord – dem Shooter von Sony, der nicht einmal zwei Wochen gehalten hat – zeigt, dass Spieler wissen sollten, wie lange ein Spiel unterstützt wird. Im Gegenzug wies Tom Gordon von den Liberal Democrats auf mögliche Komplikationen bei der Übernahme von Electronic Arts hin, die die Verantwortung für die Wartung von Spielen zwischen mehreren Eigentümern aufteilen könnte.
Am eindringlichsten äußerte sich Mark Sewards, der vor der „Erosion der Eigentumsrechte“ warnte: „Wenn wir jetzt nicht handeln, könnte dieses Modell auf andere Branchen übergreifen. Es ist besser, frühzeitig zu handeln, als später gegen ein etabliertes Schema anzukämpfen.”
Regierungsrichtlinien statt Gesetz
Obwohl keine neuen Vorschriften geplant sind, erwägt die Regierung, dass das Chartered Trading Standards Institute offizielle Richtlinien für die Branche erstellt. Diese würden die Herausgeber verpflichten, den Käufern umfassende Informationen über ihre Rechte zu geben – einschließlich möglicher Einschränkungen beim Zugang zum Spiel nach dessen "Schließung".
Die Debatte hat gezeigt, dass, obwohl die Regierung auf Vorsicht setzt, der Druck vonseiten der Spielgemeinschaft wächst. Und das ist erst der Anfang – denn das Europäische Parlament steht erst vor seiner eigenen Debatte über Stop Killing Games. Wenn Europa weiter geht als das Vereinigte Königreich, könnte das Thema mit noch größerer Kraft zurückkehren.
Katarzyna Petru












