K85F / K85FUX
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Panel type: LCD VA Refresh rate: 60Hz Brand: HAIER Resolution: 3840x2160 System: Google TV Model year: 2025
Haier, eine Marke, die bislang hauptsächlich mit Haushaltsgeräten assoziiert wird, wagt den Einstieg in den Fernseher-Markt, was man ohne Zweifel als Sprung ins kalte Wasser betrachten kann. Bevor wir uns jedoch ihren ambitioniertesten Konstruktionen widmen, nehmen wir das Modell K85F unter die Lupe – einen Vorschlag, der deutlich zugänglicher ist. Es handelt sich um einen im Grunde einfachen LCD-Fernseher, dessen Antriebskraft nicht die "technologische Extravaganz", sondern die bewährte und beliebte Software Google TV sein soll. Lassen Sie uns also überprüfen, ob dieses kühne Debüt in einer ganz neuen Kategorie als erfolgreich angesehen werden kann.
5.4
Overall rating
Das Debüt der Marke Haier auf dem europäischen Fernsehermarkt mit dem Modell K85F macht einen stark hastigen Eindruck und erscheint nach eingehenden Tests geradezu unfertig. Bei der Analyse dieses Produkts gelangen wir zu dem grundlegenden Schluss: Sein größtes Problem ist nicht einmal die Qualität des verwendeten Panels. Diese ist, angesichts der Preiskategorie, einfach nur durchschnittlich, mit typischen Vorteilen der VA-Technologie in Form von hohem Kontrast und ebenso typischen Nachteilen wie schwachen Betrachtungswinkeln. Was dieses Modell in der Rolle als Heimunterhaltungszentrum tatsächlich disqualifiziert, ist der eklatante Mangel an technischer und vor allem softwareseitiger Ausarbeitung. Die Liste der Mängel ist lang und beginnt bereits beim ersten Kontakt mit dem Gerät. Sloppy Montage, die man in der Qualitätskontrolle hätte vermeiden können, ein katastrophal optimiertes und schlecht übersetztes Google TV-System oder ärgerliche Probleme mit so grundlegenden Funktionen wie der Kopplung der Fernbedienung – all dies trägt zu dem Bild eines Produkts bei, das ohne die gebotene Sorgfalt auf den Markt gebracht zu sein scheint. Die katastrophale Bildqualität im HDR-Modus, die nicht nur auf eine geringe Helligkeit, sondern auch auf einen vollständigen Mangel an intelligenter Anpassung an das Signal zurückzuführen ist, vervollständigt dieses enttäuschende Bild. Es stellt sich jedoch heraus, dass dieses Modell ein zweites, überraschendes Gesicht hat. Man muss es nur nicht durch die Brille eines Heimfernsehers betrachten, sondern als großen und günstigen Bildschirm für spezielle Anwendungen. Dann treten seine Mängel in den Hintergrund und unerwartete Vorzüge treten in den Vordergrund: ein fantastisch funktionierender Mediaplayer mit USB, eine hervorragende Lesbarkeit von Schriftarten vom PC und Zugang zu einer riesigen Datenbank an Anwendungen. In dieser Rolle – als Bildschirm im Konferenzraum, in der Hotellobby oder als einfacher Werbespieler – schlägt sich der Haier K85F überraschend gut. Für den typischen Nutzer, der im Jahr 2025 nach einem zuverlässigen und einfach funktionierenden Fernseher für das Wohnzimmer sucht, ist der Haier K85F jedoch ein Vorschlag, den man mit reinem Gewissen äußerst schwer empfehlen kann. Es ist ein Produkt voller Widersprüche, das in seiner grundlegenden, vom Hersteller beabsichtigten Funktion auf zu vielen Ebenen enttäuscht.
Niedriger Input-Lag, großartig für Spiele
Überraschend guter USB-Dateiwiedergabespieler
Hoher Kontrast und anständliches Schwarz (VA-Panel)
Gute Lesbarkeit von Texten im PC-Monitor-Modus
Vorhandensein von Gamer-Funktionen: ALLM und VRR
Zugang zu vielen Apps dank GoogleTV
Katatrophe Bildqualität im HDR-Modus
Niedrige Verarbeitungsqualität und Materialpassgenauigkeit
Langsame, ruckelnde und schlecht übersetzte Google TV-System
Sehr schwache Klangqualität aus den eingebauten Lautsprechern
Problembereitfernbedienung (und keine Batterien im Lieferumfang)
Schlechte Blickwinkel
Niedrige Helligkeit und schwache Antireflexbeschichtung
Niedrige Farbabdeckung
Movies and series in UHD quality
5.2
Classic TV, YouTube
5.2
Sports broadcasts (TV and apps)
4.6
Gaming on console
6.4
TV as a computer monitor
6.0
Watching in bright light
4.1
Utility functions
5.5
Apps
9.6
Sound quality
4.8
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HDMI inputs: 4 x HDMI 2.0, 0 x HDMI 2.1 Other inputs: RCA (Chinch) Outputs: Toslink (Optical audio), eARC (HDMI), ARC (HDMI), Mini-Jack (Headphones) Network Interfaces: Wi-Fi 2.4GHz, Wi-Fi 5GHz, Ethernet (LAN) 100Mbps
Build quality: BuildQuality-Budget
Stand type: Legs
Bezel colour: Black
Stand: Fixed
Flat design: No
Accessories: Stand
Das erste, was ins Auge fällt, sobald man den Fernseher aus der Verpackung nimmt, ist sein Aussehen. Wenn es dir so vorkommt, als hättest du ihn schon einmal gesehen, hast du recht – die Designer von Haier haben sich offensichtlich von den beliebten Modellen der Xiaomi A Pro-Serie inspirieren lassen. Auf den ersten Blick wirkt er also modern und minimalistischer. Leider zerbricht der Zauber sofort, wenn man das Gerät in die Hand nimmt. Man spürt sofort, dass die verwendeten Kunststoffe billig sind und die einzelnen Gehäuseteile nicht immer perfekt zusammenpassen. Doch das wirkliche Problem, das die Produktionssorgfalt offenbart, ist die Montage der Füße. Der Hersteller hat in das Gehäuse zwei Sets von Löchern vorbereitet, was theoretisch eine Wahl der Anordnung bieten sollte. So viel zur Theorie. In der Praxis finden wir das Gewinde nur in einem Paar. Darüber hinaus ist das Wort „Gewinde“ hier stark übertrieben. Es handelt sich einfach um eine Kunststoffbuchse, in die die Schrauben mit Gewalt eingedreht werden müssen, während man im Stillen betet, dass nichts bricht. Am Ende bleibt noch der Rahmen um den Bildschirm. Er ist zwar ziemlich dünn, aber seine Verarbeitung ist so nachlässig, dass man denken könnte: „Es sieht aus, als hätte ein Schmied ihn mit einem Hammer bearbeitet.“ Und es ist schwer, dieser Überlegung nicht zuzustimmen.
Select size:
5.6/10
Local dimming function: No
Result
3,550:1
Result
5,200:1
Result
5,350:1
Result
5,400:1
Result
3,500:1
Visibility of details in the lights:
No gut, aber lassen Sie uns zum Wesentlichen kommen, also dazu, wie sich der Haier K85F mit Schwarz und Kontrast schlägt. Die entscheidende Information ist, dass der Fernseher ein VA-Panel verwendet, was eine enorme Bedeutung für die Bildqualität in dunklen Szenen hat. Gerade dank dieser Technologie ist der Kontrast wirklich solide – unsere Messungen ergaben Werte um 5000:1, also viel besser als bei beliebten IPS-Panels.
Man muss jedoch bedenken, dass wir über ein Gerät aus der unteren Preisklasse sprechen. Hier kann man also nicht mit fortschrittlichen Technologien wie zonalem Dimmen rechnen. Die Hintergrundbeleuchtung arbeitet die gesamte Zeit über auf der gesamten Bildschirmfläche. Wie sah das beim Anschauen aus? Wir haben den Film „Oblivion“ mit seinen fantastischen Landschaften getestet und auch klassische schwarze Balken in anderen Produktionen überprüft. Der Effekt war ganz anständig. Schwarz hatte eine ordentliche Tiefe, war aber nicht perfekt pechschwarz – man konnte einen subtilen, bläulichen Schimmer erkennen, der verriet, dass die Hintergrundbeleuchtung des Panels weiterhin aktiv ist.
3.4/10
Supported formats: HDR10 Color gamut coverage: DCI P3: 81.8%, Bt.2020: 61.4%
Luminance measurements in HDR:
Result
217 nit
Result
212 nit
Result
278 nit
Result
250 nit
Result
273 nit
Gehen wir nun zu einem der heißesten Themen in der Fernsehwelt über, nämlich die Qualität des HDR-Effekts. Im Falle des Modells Haier K85F müssen wir leider klarstellen: Wenn Sie nach einem Gerät suchen, um Inhalte im erweiterten Dynamikbereich anzusehen, sollten Sie dieses Modell unbedingt meiden. Das Hauptproblem ist seine sehr geringe Spitzenhelligkeit, die während unserer Tests kaum 250 Nits erreichte. Um Ihnen eine bessere Vorstellung davon zu geben, was das bedeutet – dieser Wert ist in Ordnung für das Ansehen von Standard-SDR-Materialien, aber absolut unzureichend, um irgendwelche realen Vorteile von HDR zu zeigen. Das Bild hat einfach nicht die "Kraft", um helle, beeindruckende Lichtblitze zu erzeugen. Alle unsere Messungen und Tests auf speziellen Testbildern haben das nur bestätigt. Als ob das nicht genug wäre, hat der Fernseher auch Schwierigkeiten bei der Farbwiedergabe. In dieser Budgetkonstruktion finden wir keine Technologien zur Erweiterung des Farbspektrums, wie etwa Schichten aus Quantenpunkten (marktgängig bekannt als "QLED"). Infolgedessen beträgt die Abdeckung des DCI-P3-Farbraums, der für HDR-Materialien entscheidend ist, nur etwa 80%. In der Praxis bedeutet das, dass das Bild nicht nur dunkel sein wird, sondern auch an lebendigen, satten Farben mangelt, die der Regisseur uns zeigen wollte.
Scene from the movie “Pan” (about 2800 nits)
Scene from the movie “Billy Lynn” (about 1100 nits)
Nun gut, aber eine niedrige Helligkeit ist noch nicht das Ende der Welt. Es kam vor, dass wir Fernseher getestet haben, die auf dem Papier nicht beeindruckend aussahen, aber dennoch in der Lage waren, das HDR-Signal intelligent zu verarbeiten. Dank fortschrittlicher Algorithmen konnten sie das System so „täuschen“, dass selbst auf einem relativ dunklen Bildschirm ein Bild voller Tiefe und Details in den hellen Bereichen angezeigt wurde, wobei die Intention des Regisseurs bewahrt blieb. Das ist das sogenannte Tone Mapping, also die Anpassung des Bildes. Leider haben wir in dieser Hinsicht keine guten Nachrichten für Euch. Der Haier K85F scheint völlig dieser Fähigkeit beraubt zu sein. Wir haben den Eindruck, dass der Fernseher überhaupt nicht auf die sogenannten HDR-Metadaten reagiert, also auf die Informationen im Signal, die ihm sagen, wie er die jeweilige Szene anzeigen soll. Die Folge ist traurig und leicht vorhersehbar: der Großteil der HDR-Inhalte ist einfach überbelichtet. Helle Bildteile wie der Himmel, Lampen oder Explosionen verschmelzen zu einem großen, weißen Fleck, der jeglicher Details beraubt ist. Einfach gesagt, das Bild sieht katastrophal aus. Daher ist unser Rat für diesen Fernseher einfach und klar: Wir raten davon ab, HDR-Materialien überhaupt zu verwenden. Ein besseres Ergebnis erzielt ihr, wenn ihr Standard-SDR-Inhalte anseht.
HDR luminance chart:
HDR luminance
Ein weiterer Nagel im Sarg, wenn es um die HDR-Qualität geht, ist das Fehlen von Unterstützung für irgendein Format mit dynamischen Metadaten. Was bedeutet das in der Praxis? Der Standard-HDR10, den dieser Fernseher unterstützt, sendet an den Bildschirm einen festen Satz von Helligkeitsinformationen für den gesamten Film. Im Gegensatz dazu liefern Formate wie Dolby Vision oder HDR10+ diese Anweisungen Szenen für Szene und sogar Frame für Frame. In der Regel funktioniert dies wie eine Art "Rettung" für Fernseher der unteren Preisklasse. Selbst wenn der Fernseher selbst nicht in der Lage ist, Töne intelligent zu mappen und das Bild anzupassen, führt das Material, das im dynamischen Standard aufgenommen wurde, ihn gewissermaßen an der Hand, indem es ihm sagt, wie es zu einem bestimmten Zeitpunkt helle und dunkle Bildpartien anzeigen soll. Leider gibt es im Haier K85F eine solche Hilfe nicht. Der Hersteller hat ihn weder mit Dolby Vision noch mit HDR10+ ausgestattet. Das bedeutet, dass wir ausschließlich auf seine eigenen, sehr schwachen Bildverarbeitungsmöglichkeiten angewiesen sind. Das bestätigt letztlich unsere vorherige These: Dieser Fernseher und die HDR-Technologie passen einfach nicht zusammen.
Static HDR10
3.8/10
Nun gut, wie schneidet der Fernseher in Bezug auf die Farben direkt ab Werk ohne jegliches Eingreifen von unserer Seite ab? Haier K85F bietet eine ganze Reihe von Bildmodi wie Dynamisch oder Eko, aber für jeden, der Filme entsprechend den Absichten der Schöpfer sehen möchte, zählt im Grunde genommen nur einer: der Film-Modus. Genau darauf haben wir unsere Tests fokussiert und leider hat sein Name wenig mit der Realität zu tun. Das Bild bei den Werkseinstellungen ist sehr weit entfernt von dem, was wir als kinogerechte Wiedergabe bezeichnen könnten, und benötigt viele Anpassungen. Beginnen wir mit dem Weißabgleich, der einen deutlichen Mangel an roter Farbe aufweist. In der Praxis bedeutet das, dass das gesamte Bild einen kühlen, bläulichen Farbton hat. Noch schlimmer sieht es in Bezug auf das Helligkeitsmanagement aus, also die Gamma-Kurven (für SDR) und EOTF (für HDR). Ihr Diagramm ähnelt einer echten Achterbahn, was sich verheerend auf das Seherlebnis auswirkt. Dies führt zu einer unnatürlichen Abdunkelung von SDR-Inhalten, wodurch Details in den Schatten verloren gehen, während im Fall von HDR eine starke Aufhellung auftritt, die das Problem von Überbelichtungen zusätzlich verstärkt. Diese Kombination – ein zu kühles Weiß, gepaart mit chaotischer Helligkeit und einer zu hohen Sättigung von Blau – verursacht enorme Fehler in der Farbwiedergabe. Unsere Messungen auf dem spezialisierten ColorChecker-Testbild zeigten Fehler (Delta E), die regelmäßig Werte von 8-9 erreichen und überschreiten. Einfacher gesagt: Fehler über dem Schwellenwert von 3 sind bereits mit bloßem Auge leicht wahrnehmbar, daher bedeutet ein solches Ergebnis, dass die Farben auf dem Bildschirm schlichtweg stark verfälscht sind.
6.2/10
No gut, kann man etwas mit diesem Bild machen? Kann eine professionelle Kalibrierung die Situation retten? Die Antwort lautet: ja und nein. Man muss klar sagen, dass wir bestimmten Dingen nicht entkommen können. Die Einschränkungen der Konstruktion selbst, also einfach gesagt, das schlechte Panel und seine enge Farbdeckung, machen es unmöglich, ansprechende HDR-Effekte zu erzielen – das werden wir euch nicht vormachen. Der größte Nutznießer unserer Verbesserungen ist ohne Zweifel der SDR-Modus, und genau für das Anschauen solcher Inhalte, nach der Kalibrierung, beginnt dieser Fernseher sinnhaft zu werden. Es ist uns gelungen, den Weißabgleich auf unsere Weise zu zügeln. Der Fernseher bietet zwar nur eine grundlegende, 2-Punkte-Regulierung (und nicht eine präzise, 20-Punkte-Regulierung), daher ist es nicht ideal, aber wir haben erfolgreich das unangenehme, kalte "Abfrieren" des Bildes beseitigt. Vor allem aber haben wir eine enorme Verbesserung im Hinblick auf die Helligkeitsverwaltung festgestellt. Die Gamma-Kurve, die zuvor einer Achterbahn ähnelte, sieht nach der Kalibrierung aus wie eine nahezu perfekt gerade Linie. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Fernseher endlich in der Lage ist, das Bild ohne künstliches Abdunkeln oder Aufhellen darzustellen. Das Fazit ist einfach: selbst bei einem so günstigen Fernseher kann eine professionelle Einstellungskorrektur sehr viel bewirken und das Maximum aus ihm herausholen.
7.6/10
Zeit, sich mit einer Frage zu befassen, die für viele unbemerkt bleibt, aber für das geübte (und nicht nur) Auge sehr ärgerlich sein kann. Es geht um die Flüssigkeit der tonal Übergänge, also darum, wie glatt der Bildschirm Übergänge zwischen sehr ähnlichen Farbtönen eines Farbtons anzeigt – zum Beispiel am wolkenlosen Himmel. Wir müssen zugeben, dass der Haier K85F in dieser Kategorie, unter Berücksichtigung seines Preises, ganz ordentlich abschneidet. In hellen Szenen, wie dem genannten Himmel oder weitläufigen Landschaften im Film "Der Marsianer", sind keine starken, voneinander abgehobenen Streifen zu sehen. Ja, wenn wir genau hinsehen, können wir minimale Unvollkommenheiten erkennen, aber insgesamt ist der Effekt mehr als zufriedenstellend. Die Situation ändert sich jedoch, wenn dunklere Szenen auf dem Bildschirm erscheinen, wie zum Beispiel düstere Korridore in Spielen oder nächtliche Landschaften. Hier wird Banding, also der Posterization-Effekt, viel sichtbarer. Die Übergänge in den Schatten und Grautönen sind nicht mehr so flüssig und können das sensiblere Auge stärker irritieren. Es ist nicht das Niveau, das den Fernseher vollständig disqualifizieren würde, aber man sieht, dass hier an einem Element gespart wurde.
4/10
Smooth transition function
Image without overscan on the SD signal
Gehen wir zur digitalen Verarbeitung und Skalierung des Bildes über, also dazu, wie der Haier K85F mit einem Signal niedrigerer Auflösung, z.B. von normalem Fernsehen, umgeht. Und hier stoßen wir gleich zu Beginn auf eine äußerst ärgerliche und völlig unverständliche Anomalie – den standardmäßig aktivierten Overscan. Das bedeutet, dass der Fernseher das Bild künstlich vergrößert und seine Ränder zuschneidet, und zwar bei jeder Quelle, selbst bei 1080p. Um den gesamten Rahmen zu sehen, muss man jedes Mal in den Bildschirm-Einstellungen herumfummeln und das Format manuell auf "Erweiterung auf 16:9" umschalten. Das ist ein Detail, aber verdammt ärgerlich. Die Skalierung der Inhalte auf eine 4K-Auflösung lässt sich in einem Wort zusammenfassen: korrekt. Und das ist eigentlich schon alles. Der Bildprozessor nimmt dem Bild keine Details, erzeugt auch keine gezackten Kanten oder andere Artefakte. Er macht einfach seine Arbeit, ohne jegliche Effekthascherei. Es ist in Ordnung, aber nicht mehr. Der größte und am stärksten spürbare Mangel in der digitalen Verarbeitungssektion ist jedoch das Fehlen einer Funktion zur Glättung von Farbübergängen. Das ist ein Algorithmus, der in erheblichem Maße diesen nervigen Effekt von Bändern (Banding), über den wir zuvor geschrieben haben, reduzieren könnte. Leider hat der Hersteller eine solche Lösung nicht vorgesehen und zwingt uns, die Unzulänglichkeiten des Displays sowie von minderwertigem Material in voller Pracht zu betrachten.
4.5/10
Maximum refresh rate of the panel: 60Hz
Film motion smoothing option: Yes
Blur reduction option: No
Das Panel im Modell K85F arbeitet mit einer nativen Bildwiederholfrequenz von 60 Hz, was bereits zu Beginn gewisse Erwartungen an die Bildflüssigkeit aufstellt. Wir müssen jedoch zugeben, dass wir sehr positiv überrascht waren, als wir im Einstellungsmenü gleich zwei separate Schieberegler zur Steuerung der Bewegung fanden: einer bezeichnet als "Reduzierung von Unschärfe", und der andere "De-Judder". Eine solche Großzügigkeit in diesem Preissegment ist absolut selten, da die Hersteller normalerweise höchstens eine gemeinsame Option anbieten. Leider ließ unser Enthusiasmus so schnell nach, wie er gekommen war. Denn schnell stellte sich heraus, warum Haier so "großzügig" war – der Schieberegler zur Reduzierung von Unschärfe ist einfach eine Fälschung. Sein Verschieben zeigt absolut keinen sichtbaren Effekt auf dem Bildschirm, es funktioniert also nur eine der beiden Optionen.
Blur (native resolution, maximum refresh rate):
Und wie sieht die Flüssigkeit in der Praxis aus? Aufgrund des 60-Hz-Displays ist die allgemeine Schärfe von Objekten in Bewegung auf einem durchschnittlichen Niveau, das für diese Geräteklasse typisch ist. Zudem hat das hier verwendete VA-Panel seine Schwächen, und die größte davon ist das deutliche Nachziehen, das besonders störend in dunkleren Szenen wird, wenn helle Elemente sich vor einem dunklen Hintergrund bewegen. Das Bild kann dann sichtbare Nachbilder hinterlassen.
4/10
Gehen wir zu den Funktionen für Spieler über, obwohl wir zu Beginn klarstellen müssen – dies ist eher ein Vorschlag für die "Gelegenheits"-Spieler. Der Hersteller rühmt sich zwar in der Spezifikation der Anwesenheit von HDMI 2.1-Anschlüssen, was auf dem Papier beeindruckend aussieht, aber in Wirklichkeit ist es größtenteils ein Marketing-Trick. Was nützt uns ein modernes Anschluss, wenn das Herzstück des Fernsehers ein Panel mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz ist? Es hat physisch nicht die Möglichkeit, ein Signal mit 120 Bildern pro Sekunde anzuzeigen, selbst bei niedrigeren Auflösungen, was dem HDMI 2.1-Anschluss sein wichtigstes Merkmal nimmt. Das ist schade. (Deshalb kennzeichnen wir in unseren Tests dies als HDMI 2.0-Anschlüsse). Ein weiteres merkwürdiges Phänomen ist die Reaktion des Fernsehers auf den Versuch, HDR von der Konsole aus zu kalibrieren. Änderungen der Helligkeitseinstellungen verursachen sehr unnatürliches Verhalten des Bildes, was auf eine fehlerhafte Implementierung des HGiG-Standards hindeuten könnte. Um ehrlich zu sein, braucht man sich darüber jedoch nicht allzu viele Gedanken zu machen, denn wie wir bereits mehrfach geschrieben haben, empfehlen wir die Nutzung von HDR-Inhalten auf diesem Bildschirm einfach nicht. Um jedoch nicht zu pessimistisch zu sein, hat der Haier K85F auch zwei große und unerwartete Vorteile. Der erste ist die Anwesenheit von ALLM, also dem automatischen Spielmodus, der den Fernseher in den Modus mit geringer Latenz versetzt, sobald er eine angeschlossene Konsole erkennt. Der zweite, noch größere Überraschung, ist die Unterstützung für VRR, also die variable Bildwiederholfrequenz. Es funktioniert zwar nur im sehr bescheidenen Bereich von 48-60 Hz, aber seine bloße Anwesenheit ist lobenswert. Dadurch kann das Bild in Spielen weniger "ruckeln", was den Spielkomfort erheblich verbessert.
10/10
Wir müssen jedoch Haier das geben, was ihm zusteht – es gibt ein Parameter, in dem dieser Fernseher absolut glänzt und so manches teurere Modell in den Schatten stellt. Die Rede ist von Input-Lag, also der Signalverzögerung. Unsere Messungen haben einen bemerkenswert niedrigen Wert von nur 13 ms ergeben. Das ist ein riesiger Pluspunkt, der dafür sorgt, dass das Steuern in Spielen blitzschnell und äußerst responsiv ist. In dieser Hinsicht schlägt sich der K85F hervorragend.
SDR | HDR | Dolby Vision |
---|---|---|
1080p60: 13 ms | 2160p60: 13 ms | 2160p60 DV: 13 ms |
2160p60: 13 ms |
6/10
Chroma 444 (maximum resolution and refresh rate): Yes
Font clarity: Very Good
Readability of dark text and shapes: Very Good
Input lag in PC mode (4K, maximum refresh rate): 13ms
Matrix subpixel arrangement: BGR
Max refresh rate: 60Hz
G-Sync: No
Und was, wenn man versucht, diesen Haier als Monitor für den Computer zu verwenden? Hier war es für uns eine große Überraschung, dass der Fernseher nahezu hervorragend abschneidet. Für Büroarbeiten – er ist ideal. Alles dank der Tatsache, dass er das sogenannte Chroma-Sampling 4:4:4 korrekt unterstützt. Um es einfach auszudrücken: Jeder, selbst der kleinste Buchstabe auf dem Bildschirm ist scharf, ohne nervige bunte Ränder oder Unschärfe. Klar, sagen wir es offen – das ist keine Ausrüstung für PC-Spieler. 60 Hz sind dafür zu wenig. Aber wenn du einfach nur einen großen Bildschirm für die Textbearbeitung, das Surfen im Internet, das Programmieren oder das Anzeigen von Präsentationen benötigst, dann wird der K85F in dieser Rolle hervorragend abschneiden. Das ist eine seiner stärksten und, um ehrlich zu sein, unerwartetsten Anwendungen.
2.8/10
Brightness drop at an angle of 45 degrees: 67%
Am fast Ende der Bewertung des Panels haben wir die Betrachtungswinkel belassen, die leider eine seiner größten Schwächen sind. Man muss jedoch ehrlich zugeben, dass dies keine Überraschung ist – es ist einfach eine natürliche und allgemein bekannte Eigenschaft von VA-Panels. Bei dem von uns getesteten Exemplar fiel interessanterweise die Bildhelligkeit nicht dramatisch ab, als wir uns vom Zentrum des Bildschirms entfernten. Ein echtes Problem sind jedoch die Farben, die sofort zu verblassen beginnen. Es reicht eine kleine Positionsänderung auf der Couch, damit die Farben ihre Sättigung verlieren und ausgewaschen erscheinen. In dieser Hinsicht zeigt der Haier K85F also ein sehr durchschnittliches, für diese Technologie typisches Niveau.
4.1/10
Matrix coating: Satin
Reflection suppression: Average
Black levels during daytime: Good
Und wie schlägt sich der Fernseher im Vergleich zum Tageslicht, zum Beispiel in einem stark sonnenbeschienenen Wohnzimmer? Hier haben wir leider keine guten Nachrichten. Wie bereits festgestellt, handelt es sich um einen Fernseher mit relativ geringer Helligkeit, was im Duell mit den Sonnenstrahlen zu einem ernsthaften Nachteil wird. Die Situation wird zusätzlich durch die verwendete Bildschirmoberfläche verschärft. Anstatt Reflexionen effektiv zu dämpfen, neigt ihre satinierte Struktur dazu, diese ungünstig zu streuen. In der Praxis bedeutet das, dass die Reflexion eines Fensters oder einer Lampe sich in einen großen, verschwommenen, milchigen Lichtschein verwandelt, der den Kontrast mindert und das Ansehen erheblich erschwert. Das Fazit ist also eindeutig: Wenn der Fernseher in einem hellen Raum stehen soll, ist das Modell K85F keine gute Wahl.
Matrix brightness
Average luminance SDR
Haier K85F: 276 cd/m2
5.5/10
System: Google TV
System performance: Poor
Das Herz des Fernsehers ist das Google TV-System, was theoretisch ein großer Vorteil sein sollte. Der Zugang zu Tausenden von Anwendungen und die Fülle an Funktionen sind Versprechen, die wir kennen. Leider ist dies in der Umsetzung von Haier eine der schlechtesten Implementierungen dieser Software, mit der wir zu tun hatten. Das System arbeitet schmerzhaft langsam, und die Benutzeroberfläche hängt notorisch. Wirklich schlimm sind jedoch die inkorrekten und oft geradezu komischen Übersetzungen einiger Optionen im Menü, wodurch es manchmal schwierig ist zu verstehen, worum es überhaupt geht. Zu allem Übel gelang es uns während unserer Tests nicht, die AirPlay-Funktion zu starten, die einfach nicht funktionierte.
Kommen wir zu den klassischen Funktionen und Anschlüssen, denn hier wird die Geschichte noch interessanter. Ein Pluspunkt ist sicherlich die reiche Auswahl an Anschlüssen, darunter vier HDMI-Anschlüsse und der selten gewordene Mini-Klinkenanschluss. Leider bietet der Fernseher weder USB-Aufnahme noch den PiP-Modus. Der wahre Leidensweg beginnt jedoch mit der Fernbedienung. Unsere ersten Versuche, sie über Bluetooth zu koppeln, um die RF-Steuerung und Sprachfunktionen zu aktivieren, endeten in völliger Fehlschlägen. Nach mehreren Dutzend Versuchen waren wir uns sicher, dass es sich einfach um einen Fabrikfehler handelte. Und hier die Überraschung: Nach einem langen Kampf entdeckten wir, dass die Fernbedienung gekoppelt werden kann, aber dies muss über die nativen Einstellungen von Google TV erfolgen, wodurch die nicht funktionierende Haier-Systemoberfläche vollständig umgangen wird. Das ist ein ideales Beispiel dafür, wie katastrophale Software die grundlegende Funktionalität ruinieren kann. Ach, und noch etwas. Im Karton... waren nicht einmal Batterien für die Fernbedienung.
9.6/10
9.4/10
Maximum photo resolution: | Supported photo formats: |
---|---|
Nach all unseren Beschwerden über die unausgereifte Software kam der Moment, in dem wir einen absoluten Schock erlebten. Es stellt sich heraus, dass in diesem fehlerhaften und langsam laufenden System eine Funktion verborgen ist, die nahezu perfekt funktioniert und Branchenveteranen beschämt. Die Rede ist vom eingebauten Medienplayer für Dateien von USB-Speichern. Es ist ein wahrer Multimedia-Multifunktionsgerät, das ohne das geringste Zögern praktisch jedes Videoformat abspielte, das wir ihm präsentierten – von den bekanntesten bis zu den ganz nischigen. Haier, ein Newcomer auf dem TV-Markt, gelang eine Kunststück, mit dem viele Hersteller mit jahrzehntelanger Erfahrung seit Jahren nicht zurechtkommen. Wer weiß, vielleicht sollte es ursprünglich ein zuverlässiger Player für Konferenzräume sein? Unabhängig von der Herkunft ist das Ergebnis hervorragend!
4.8/10
83dB
Maximum volume
Supported codecs
(TV speakers)
Dolby Digital Plus 7.1
Dolby True HD 7.1
Dolby Atmos in Dolby Digital Plus (JOC)
Dolby Atmos in Dolby True HD
DTS:X in DTS-HD MA
DTS-HD Master Audio
In Bezug auf den Ton wird die Bewertung leider sehr kurz ausfallen. Der größte Vorteil der eingebauten Lautsprecher K85F ist tatsächlich, dass sie einfach vorhanden sind und Geräusche von sich geben. Abgesehen davon ist der Sound komplett flach, ohne jegliche tiefen Töne und einfach anämisch. Ja, auf der Verpackung des Fernsehers finden wir das Dolby Atmos-Logo, aber im Vergleich zu den physischen Möglichkeiten dieser Wandler ist das eine Funktion, die nur auf dem Papier existiert. Das Urteil kann daher nur eines sein: Wenn man den Kauf dieses Fernsehers plant, sollte man sofort ein Soundbar zum Budget hinzurechnen.
83dBC (Max)
75dBC
Software version during testing: UKN2.241219.053
Image processor: mt5896
Panel uniformity and thermal imaging:
Backlight Type: White LED
Founder and originator of the "ChooseTV" portal
Journalist, reviewer, and columnist for the "ChooseTV" portal
10/13/2025