
Wenn wir von „IP“ sprechen, also intellectual property (geistiges Eigentum), beziehen wir uns auf die Rechte an Marken, Welten, Charakteren oder Geschichten. Das ist das Fundament der heutigen Unterhaltungsbranche – wenn eine Marke Erfolg hat, kann sie über Jahre in verschiedenen Formen entwickelt werden: von Videospielen über Filme und Serien bis hin zu Büchern und Anime.
Von Konsolen zu „Entertainment Trading House”
Laut dem neuesten Bericht von Nikkei Asia möchte Sony nicht mehr ausschließlich mit PlayStation oder Verbraucherelektronik in Verbindung gebracht werden. Der japanische Gigant plant etwas viel Größeres – ein gewisser „Entertainment Trading House” zu werden, also ein Zentrum, das geistiges Eigentum aus vielen Sektoren sammelt und entwickelt.
Das Unternehmen verfolgt seit langem eine konsequente Strategie: Statt ganz neue Marken zu schaffen, investiert es in bereits bestehendes IP. Dies zeigt sich nicht nur in der Spielebranche, sondern auch in Filmen, Anime und Literatur. Ein gutes Beispiel ist die Investition in Kadokawa – einen Verlag mit einem riesigen Katalog von Jugendromanen, die bereit für eine Verfilmung oder Adaption in Spielen sind.
Geld, das Maßstäbe setzt
In den letzten sieben Jahren hat Sony 1,9 Billionen Yen in IP investiert. Das ist nicht nur ein beeindruckender Betrag – es ist auch ein klares Signal, dass das Unternehmen auf breite Diversifizierung und die Entwicklung der Marke in verschiedenen Unterhaltungssektoren setzt.
Laut ehemaligen Managern soll der gesamte Prozess von Übernahmen und Investitionen die Position von Sony nach dem Vorbild der größten japanischen Konglomerate – wie Mitsubishi oder Itochu – stärken, die seit Jahrzehnten ihre Basis durch Diversifizierung der Aktivitäten aufbauen.
Stimme der Kritik und neue Werkzeuge
Einige Analysten weisen darauf hin, dass Sony transparenter handeln könnte. Wie Ayaka Inomata von Daiwa Securities anmerkt, erklären die Berichte des Unternehmens nicht immer klar, wie sich bestimmte Investitionen auf seinen Wert auswirken.
Das Unternehmen bemüht sich jedoch, auf diese Anmerkungen zu reagieren. Im September wurde Pollinator Network gestartet – ein internes Talent-System, das durch generative KI unterstützt wird, das verschiedene Branchen verbindet und es ermöglicht, Technologien, die aus dem Gaming bekannt sind, z.B. in der Filmproduktion zu nutzen.
Unterhaltung an vielen Fronten
PlayStation bleibt nach wie vor das Fundament der Aktivitäten von Sony, aber es ist klar, dass dies nur der Anfang ist. Wenn die Strategie aufgeht, könnte der japanische Riese zu einem multimedialen Imperium werden, das mit gleicher Kraft auf die Spiel-, Film-, Anime- und Literaturbranche einwirkt.