
ChatGPT ist heute mehr als nur ein Bot. In nur zwei Jahren hat es sich zu einem der meistgenutzten KI-Tools der Welt entwickelt. Aber OpenAI hat viel größere Ambitionen damit — und konkrete Pläne sind gerade durchgestoßen worden.
Aus einem Dokument, das 2024 erstellt wurde und im Zuge des Antimonopolverfahrens gegen Google geleaked ist, erfahren wir, dass OpenAI nicht will, dass ChatGPT einfach nur hilfreich ist. Es soll deine Hauptschnittstelle zum Internet sein. Ein Assistent, der nicht nur Fragen beantwortet, sondern dich versteht, Bedürfnisse vorhersieht und selbstständig handelt — wie ein intelligenter, empathischer Mensch mit einem Laptop in der Hand.
„Wir wollen, dass ChatGPT dir dein ganzes Leben hilft — wo immer du bist“ — steht in dem Dokument.
Das bedeutet eines: ChatGPT soll Notizen aus deinen Meetings machen, Präsentationen organisieren, nachschauen, wie es deinen Freunden geht, und dir Vorschläge machen, wo du unterwegs essen kannst. Und das ist keine futuristische Vision — die ersten solchen Funktionen sollen bereits 2025 eingeführt werden.
T-förmige künstliche Intelligenz?
OpenAI beschreibt ChatGPT als ein „T-shaped“-Modell. Was bedeutet das? Breite Kompetenzen in alltäglichen Angelegenheiten und sehr tiefes Wissen in schwierigen Themen — solchen, die für den normalen Menschen unerreichbar sind. Programmieren lernen? Spieleentwicklung? Finanzanalyse? Bitte sehr.
Pläne für das Jahr 2025? Zuerst Entwicklung, dann Monetarisierung
Die erste Hälfte des Jahres 2025 ist dem Aufbau eines „Superassistenten“ gewidmet. Die zweite Hälfte? Die Schaffung neuer Geschäftsmodelle, die es ermöglichen, ihn zu halten und weiterzuentwickeln. OpenAI verschweigt auch nicht, dass eine der größten Herausforderungen die Infrastruktur sein wird — denn die wachsende Anzahl von Nutzern bedeutet ein enormes Bedürfnis nach Rechenleistung. Daher setzt Altman alles auf den Bau eigener Rechenzentren.
Konkurrenz? Meta im Fadenkreuz
Im Dokument erscheint ein interessanter Abschnitt: Die größte Bedrohung für OpenAI soll ein Unternehmen darstellen, das „Funktionen des Assistenten nahtlos in sein ganzes Ökosystem integrieren kann, ohne das Risiko der Kannibalisierung von Gewinnen“. Google hat damit Probleme, Meta – nicht unbedingt.
Und am Ende eine wichtige Information: OpenAI unterstützt Regulierungen, die es den Nutzern ermöglichen, ChatGPT als Standardassistenten festzulegen – anstelle von beispielsweise dem vom Telefon- oder Systemhersteller eingebauten.
Es begann mit einem Gespräch mit dem Bot. Jetzt sieht es so aus, als würde ChatGPT bald unsere Termine verwalten, mit Menschen für uns sprechen und sein… eine Art digitales Alter Ego sein.