Der dritte Teil der Saga von James Cameron über Pandora und die Na’vi debütiert diese Woche weltweit. Avatar: Fire and Ash wurde erneut mit Blick auf 3D und High Frame Rate 48 Bilder/s erstellt, aber nicht jede Kinovorführung wird den Film in dieser Form zeigen. Die Wahl des Saals ist hierbei von enormer Bedeutung.
Die vorherige Folge – Avatar: Der Weg des Wassers – war ein gigantischer Erfolg, größtenteils dank der Kombination einer spektakulären Geschichte mit Technologie, die das Maß an Immersion real erhöht hat. Cameron geht auch diesmal den gleichen Weg. Das Produktionsbudget von Avatar: Fire and Ash wird auf etwa 400 Millionen Dollar geschätzt, was ihn erneut zu einem der teuersten Filme in der Filmgeschichte macht.
3D und 48 B/s HFR – nicht der ganze Film, sondern Schlüsselszenen
Die überwiegende Mehrheit der Filme wird weiterhin in 24 B/s erstellt – einem Standard, der mit der Entwicklung der Bild- und Bildschirmtechnologie zunehmend veraltet. Ähnlich wie Der Weg des Wassers wurde auch Avatar: Fire and Ash größtenteils in 3D und mit verdoppelter Bildrate – 48 B/s, also High Frame Rate – produziert. Das Ergebnis ist eine deutlich flüssigere Bewegung, klarere Details in dynamischen Szenen und weniger Nachzieheffekte.
James Cameron bestätigte, dass etwa 40% des Films in 48 B/s präsentiert werden. Die restlichen Szenen – hauptsächlich Dialogszenen – bleiben bei 24 B/s. Technisch gesehen ist das Ganze jedoch in einem „Container“ von 48 B/s untergebracht, und die Bilder in den 24 B/s Szenen werden einfach dupliziert. Der Film ist zudem als motion graded – das Maß an Bewegungsunschärfe und Flüssigkeit wird Szene für Szene in der Nachbearbeitung angepasst. Dies soll den „Soap-Opera-Effekt“ verhindern, für den Der Hobbit in 48 B/s kritisiert wurde.
Avatar: Der Weg des Wassers wurde mit Hilfe der Technologie TrueCut Motion motion graded. Die Firma Pixelworks, die diese entwickelt hat, wollte jedoch keinen Kommentar zur Nutzung dieser Technologie in Fire and Ash abgeben.
Premium-Kinos – große Leinwand, aber kein echtes HDR
Avatar: Feuer und Asche wurde mit Blick auf PLF-Säle (Premium Large Format) entwickelt. Cameron drängt seit Jahren die Kinos, ihre Projektionssysteme zu modernisieren, insbesondere in Bezug auf die 3D-Qualität.
Das Problem ist, dass selbst die besten Projektorkinos heutzutage erhebliche Einschränkungen haben. Kein Projektor ist in der Lage, echtes HDR oder den Dolby Vision-Standard mit der erforderlichen Helligkeit und Farbpalette zu liefern, die die Welt von Pandora benötigt. Unter den Projektor-Lösungen hat Cameron zuvor Dolby Cinema als den besten Kompromiss bezeichnet. Echtes HDR im Kino ist jedoch ausschließlich auf LED-Leinwänden möglich – und diese sind nach wie vor selten.
Andererseits bieten große Säle etwas, das sich zu Hause nicht reproduzieren lässt – eine riesige Leinwand und den räumlichen Dolby Atmos-Sound, der in Avatar eine Schlüsselrolle spielt.
Welches Format im Kino wählen?
Der Film kommt in vielen Versionen ins Kino:
2D
2D HFR
3D
3D HFR
IMAX 3D
IMAX 3D HFR
4DX und andere Spezialformate
Wenn Dir das Erlebnis, das der Vision von Cameron am nächsten kommt, wichtig ist, suche nach Vorstellungen, die als 3D HFR gekennzeichnet sind. In dieser Version wirst Du die Flüssigkeit von 48 Bild./s dort sehen, wo sie am wichtigsten ist.
Die beste Version? Paradoxerweise – zu Hause
Was überraschen mag, ist die Tatsache, dass die vollständigste Erfahrung von „Avatar” heute nicht im Kino verfügbar ist, sondern in den eigenen vier Wänden – konkret auf dem Apple Vision Pro. Dort kann man Avatar: Der Weg des Wassers in einer Konfiguration erleben, die alle Elemente von James Camerons Vision gleichzeitig vereint: Bild in 4K, volles HDR, 48 fps HFR, dreidimensionales 3D und Dolby Atmos-Sound. Dazu kommt das Gefühl eines Bildschirms, der selbst die größten IMAX-Säle übertrifft, ohne die typischen Kompromisse, die mit Kinoaufführungen verbunden sind.
Alles deutet darauf hin, dass dieselbe Situation sich bei Avatar: Feuer und Asche wiederholen wird. Die Kinopremiere wird einen riesigen Bildschirm und eine mächtige Beschallung bieten, aber erst die Heimveröffentlichung wird es ermöglichen, den Film in seiner vollständigen, technologisch „kompromisslosen” Form zu sehen. Auf so eine Version wird man jedoch warten müssen – frühestens bis März oder April des nächsten Jahres.
Wie geht es mit der Reihe weiter?
Wenn der dritte Teil ein finanzieller Erfolg wird – und alles deutet darauf hin – wird Disney und James Cameron mit der Produktion beginnen:
Avatar 4 – Premiere geplant für Dezember 2029
Avatar 5 – Premiere geplant für Dezember 2031
Pandora wird noch lange bei uns bleiben.
Katarzyna Petru












