AOC und Philips präsentieren die ersten Monitore der Welt mit 1000 Hz. Revolution oder eher eine Kuriosität?

Calendar 12/11/2025

AOC und Philips präsentieren die weltweit ersten 1000-Hz-Monitore – die Modelle AGP277QK und 27M2N5500XD bieten einen Dual-Mode mit 500 Hz in 1440p und beeindruckenden 1000 Hz in 720p. Erfahre, wie sie im Vergleich zu OLED-Displays abschneiden und ob IPS-LCD mit der E-Sport-Revolution mithalten kann.

AOC und Philips haben offiziell das präsentiert, was die Branche seit einigen Wochen erwartet hat: die weltweit ersten Gaming-Monitore mit einer Bildwiederholfrequenz von 1000 Hz. Ja – tausend. Das ist nicht mehr Evolution, sondern ein brutales Durchbrechen der bisherigen technologischen Decke.

Informationen über solche Konstruktionen sind bereits vor einem Monat in Leaks aufgetaucht. Damals wurde gesagt, dass AOC und AntGamer an etwas arbeiten, das die aktuellen Rekorde (750 Hz) übertreffen wird. AntGamer hält sich jedoch ruhig, während AOC und Philips – nicht mehr. Beide Marken stehen unter dem Dach von TP Vision, daher ist es nicht verwunderlich, dass ihre neuen Modelle dasselbe IPS LCD-Panel verwenden.

Neue Modelle: AOC AGP277QK und Philips 27M2N5500XD

Laut DisplaySpecifications wurden die Monitore auf einem speziellen Event in China angekündigt. Auf diesem Markt werden sie als erste erscheinen. Beide Modelle bieten:

  • 27 Zoll

  • Auflösung 2560×1440 px (1440p)

  • Reaktionszeit 1 ms G2G

  • Kontrast 2000:1

  • breite Farbabdeckung + werkseitige Kalibrierung Delta E < 2

  • VESA DisplayHDR 400

Auf dem Papier sieht das solide aus, aber… genau – Papier hat bei dieser Produktklasse seine Grenzen.

Dual-Mode: 500 Hz in 1440p oder 1000 Hz in 720p

Um die legendären 1000 Hz zu erreichen, muss man den Preis zahlen: Senken der Auflösung auf 720p. Im nativen 1440p arbeiten die Monitore „nur” mit 500 Hz. Kommt Ihnen das bekannt vor? Genau das tun die Spitzen-OLED-Monitore im 720 Hz-Modus. Es sind einfach die Einschränkungen der Bandbreite und der Pixelkontrolle – um das Panel an die Grenzen seiner Möglichkeiten zu bringen, muss die Anzahl der angezeigten Punkte reduziert werden.

1000 Hz? Klingt kosmisch, aber die Realität ist komplizierter

In der Theorie – fantastisch. In der Praxis? IPS LCD ist immer noch IPS LCD. Wie FlatpanelsHD anmerkt, ist die deklarierte 1 ms G2G nur das beste mögliche Ergebnis unter idealen Bedingungen. Um realistische 1000 Hz zu erreichen, müsste die Reaktionszeit näher an 0,1–0,5 ms liegen. Und das wird IPS im Jahr 2025 nicht erreichen. Die Folge? Bewegungen auf dem Bildschirm werden wahrscheinlich nicht besser aussehen als bei den heutigen OLEDs mit 720 Hz. Dies liegt an mehreren Faktoren:

  • Der LCD-Pixel schaltet nicht sofort aus wie OLED, sodass das Bild in Bewegung immer „verschwommener“ sein wird,

  • Unterschiede in der Wahrnehmung sind bei solchen Werten ohnehin immer weniger spürbar,

  • OLED hat einen erheblich höheren Kontrast, perfektes Schwarz und schnellere Pixelumschaltung.

Mit anderen Worten: LCD muss OLED in der Geschwindigkeit hinterherjagen, denn in der Qualität hat es keine Chance.

Für wen sind diese Monitore?

Nicht für Filmfans. Nicht für Grafiker. Sogar nicht für AAA-Spiele, denn in 720p möchte heutzutage kaum jemand seine Spiele anschauen. Das ist reine E-Sport-Ausrüstung, und zwar für die anspruchsvollsten FPS-Spieler: CS2, Valorant, Apex. Dort zählt jeder Bruchteil einer Sekunde, jede minimal schnellere Positionsänderung. Für sie – das könnte ein Schritt nach vorne sein. Für den Rest – eher eine technische Kuriosität als ein Alltagsmonitor.

Trotz allem: historischer Moment. Noch vor ein paar Jahren war die Branche von 240 Hz begeistert. Heute haben wir 1000 Hz… und das schneller, als irgendjemand vorhergesagt hat. Der nächste Schritt? Die ersten 1000 Hz OLEDs. Wenn das geschieht, werden wir wirklich von einer wahren Revolution sprechen können.

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Katarzyna Petru

Journalist, reviewer, and columnist for the "ChooseTV" portal