
Wollten Sie eine günstige Grafikkarte aus der Radeon RX 9000 Serie? Nun, es tut uns leid – Sie werden sie bekommen, aber ohne die Möglichkeit zu überprüfen, was sie wirklich kann. AMD hat gerade offiziell das Embargo für Rezensionen der RX 9060 XT aufgehoben und… es gibt keine Überraschungen. Im Netz sind Tests aufgetaucht, aber nur von der 16-GB-Version. Die billigere, 8-Gigabyte-Edition? So gut wie gar nicht erwähnt.
Und das ist kein Zufall.
In der offiziellen Antwort an Linus Tech Tips erklärt AMD, dass „die Verfügbarkeit der Radeon RX 9060 XT mit 8 und 16 GB von der Nachfrage auf bestimmten Märkten abhängt“. Das ist alles. Konkret — nichts.
Aber in der Praxis? Die Strategie der Roten scheint bis zur Schmerzgrenze einfach zu sein:
Wir zeigen keine Tests mit 8 GB, da diese schlechter abschneiden könnten, insbesondere bei höheren Auflösungen.
Wir bewerben 16 GB, denn bessere Diagramme = mehr verkaufte Karten.
Reichere Märkte wie die USA und Europa sollen die teureren Versionen kaufen, während die günstigeren Modelle in Länder mit geringerem Kaufkraft gehen.
Was ist mit der 16-Gigabyte-Version?
Die AMD Radeon RX 9060 XT ist ein Beispiel für eine Grafikkarte, die theoretisch die Chancen im mittleren Segment ausgleichen sollte, in der Praxis jedoch an der Grenze des Sinnvollen balanciert. Die RDNA 4-Architektur bringt viele technische Verbesserungen mit sich – von der monolithischen Bauweise über die veränderte CU-Struktur bis hin zu besserer Unterstützung für KI und Raytracing – doch all dies wurde in einer Konfiguration untergebracht, die nahezu identisch mit den Vorgängern der RX 7600-Serie ist. Auf der einen Seite haben wir also einen spürbaren technologischen Fortschritt, auf der anderen Seite eine bedenklich konservative Spezifikation und eine begrenzte Speicherbandbreite, die bei einem 128-Bit-Bus und GDDR6 deutlich hinter dem GDDR7 zurückbleibt, das von NVIDIA verwendet wird. Die RX 9060 XT sieht dadurch aus wie ein Produkt, das mehr für die Marketing-Story als für die realen Bedürfnisse der Spieler geschaffen wurde, was die Frustration über die Veröffentlichungsstrategie von AMD nur verstärkt.
Ihr habt also die Wahl: einen Katze im Sack zu kaufen oder einen Aufpreis für das Modell zu zahlen, das AMD möchte, dass ihr kauft. Vertrauen in die Marke? Immer schwerer in der Welt der GPUs, wo selbst die Verfügbarkeit von Bewertungen Teil der Verkaufsstrategie ist.