Neue HDR-Ära? Dolby Vision 2 am Horizont – Sony und TCL untersuchen das Thema, LG sieht keinen Bedarf!

Calendar 9/8/2025

Dolby Vision 2 feiert Premiere auf der IFA 2025. Hisense bestätigt Unterstützung, Sony und TCL prüfen es, während LG den neuen HDR-Standard ablehnt.

Auf der IFA 2025 war eines der heißesten Themen die offizielle Ankündigung einer neuen Version des beliebten HDR-Standards von Dolby. Dolby Vision 2 soll eine Reihe technologischer Verbesserungen einführen, die – zumindest theoretisch – die Bildqualität auf ein noch höheres Niveau heben können als bisher. Wichtig ist, dass Dolby zwei Versionen des Standards vorbereitet hat: Dolby Vision 2 und Dolby Vision 2 Max. Letztere Variante wird das volle Potenzial der neuen Lösung ausschöpfen und zielt auf das Premium-Segment und die anspruchsvollsten Nutzer ab.

Content Intelligence, Precision Black und besseres Farb-Mapping

Dolby hat enthüllt, dass Dolby Vision 2 eine völlig neue Engine Content Intelligence erhalten wird, die auf Algorithmen der künstlichen Intelligenz basiert. Ihre Aufgabe besteht darin, das Bild dynamisch an die Umgebungsbedingungen, insbesondere an das Lichtniveau im Raum, anzupassen. Das bedeutet, dass der Fernseher Details „intelligent“ sichtbar machen kann, ohne dass der Zuschauer eingreifen muss. Eine weitere Neuheit ist Precision Black, eine Funktion, die für eine bessere Lesbarkeit dunkler Szenen entwickelt wurde – ohne den Verlust der künstlerischen Absicht der Filmemacher.

Es fehlen auch keine Verbesserungen im Zusammenhang mit Bewegung – szene für szene sollen Artefakte eliminiert werden, was die Wahrnehmung dynamischer Aufnahmen erheblich verbessern kann. Dolby verspricht auch verbessertes Tone Mapping, was zu natürlicheren Farben und präziserer Helligkeit führen wird.

Hisense als Startpartner

Offizieller Partner der Premiere von Dolby Vision 2 ist die Firma Hisense. Die ersten Modelle, die den neuen Standard unterstützen werden unter anderem ein riesiger 116-Zoll RGB-MiniLED Fernseher sowie die kommende U9-Serie mit RGB LED-Technologie sein. Dolby hat jedoch nicht verraten, ob weitere Hersteller eine schnelle Einführung des Formats planen.

LG sagt „nein”, Samsung schweigt

Im Vergleich zur Konkurrenz hat LG ziemlich eindeutig abgeschnitten. Der Hersteller hat offen erklärt, dass er nicht plant, Dolby Vision 2 in seinen Fernsehern einzuführen. Darüber hinaus hat er bestätigt, dass der Standard nicht abwärtskompatibel ist, sodass Updates für ältere Modelle ausgeschlossen sind. Der Grund ist banal – Dolby Vision 2 benötigt den neuen Chip MediaTek Pentonic 800, den LG in seinen Konstruktionen nicht verwendet. Infolgedessen müsste das Unternehmen seine Chipsätze vollständig neu gestalten, was angesichts des Fehlens von nativen Inhalten in DV2 unwirtschaftlich erscheint.

Samsung hat traditionell an seiner Position festgehalten – der Hersteller hat eine Kommentar abgelehnt, aber es ist schwer zu erwarten, dass das Unternehmen plötzlich seine Politik ändert und Dolby Vision einführt. Samsung setzt seit Jahren auf das konkurrierende Format HDR10+, dessen einer der Hauptförderer es ist, und wird sich wahrscheinlich jetzt darauf konzentrieren, eine verbesserte Version dieses Standards als Antwort auf Dolby Vision 2 vorzubereiten.

Sony und TCL zeigen Bereitschaft

Etwas mehr Hoffnung gaben Sony und TCL. Obwohl TCL offiziell nicht auf die Fragen der Journalisten antwortete, erschien am Stand des Unternehmens ein prototypischer Fernseher mit einem großen Banner „Dolby Vision 2.0“. Das ist ein deutliches Zeichen, dass das Unternehmen an der Umsetzung arbeitet.

Sony hingegen bestätigte, dass Dolby für ihn „ein wichtiger Partner“ bleibt, und die Gespräche über Dolby Vision 2 bereits im Gange sind. Gleichzeitig deutet das Fehlen eindeutiger Erklärungen darauf hin, dass das Unternehmen erst die Möglichkeiten der Implementierung prüft, wahrscheinlich mit dem Ziel einer Premiere im Jahr 2026.

Projektoren, Smartphones und physische Medien – was kommt als Nächstes?

Auf der IFA 2025 wurde auch die Frage nach anderen Geräten aufgegriffen. Dolby räumte ein, dass der aktuelle Schwerpunkt auf Fernsehern liegt, aber in Zukunft wird auch das Thema Unterstützung für Projektoren, smartphones und Blu-ray-Player angesprochen werden.

Im Fall der Projektoren sind die Aussichten gut – viele moderne Modelle verwenden die gleichen Prozessoren wie Fernseher. Ein Update auf den neuen MediaTek-Chip könnte also ausreichen.

Deutlich schlechter sieht die Situation im Segment der physischen Medien aus. Der Markt für Blu-ray-Player hat sich seit einigen Jahren verlangsamt. Panasonic hat seit 2021 kein neues Gerät mehr herausgebracht, und Sony hat in diesem Jahr lediglich ein leicht aktualisiertes Modell von 2019 gezeigt. Selbst Magnetar, eine Marke, die mit exklusiven Playern assoziiert wird, benötigte vier Jahre, um ihre Flaggschiffmodelle zu aktualisieren – und die neuesten UDP900MKII und UDP800MKII unterstützen Dolby Vision 2 nicht.

Das bedeutet, dass wir auf die Unterstützung des neuen Standards in Playern wirklich lange warten müssen. Solange der Streaming-Markt dominiert, werden die Hersteller physischer Geräte nicht eilig in Dolby Vision 2 investieren.

Quelle: hdtvtest

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Katarzyna Petru

Journalist, reviewer, and columnist for the "ChooseTV" portal