
Auf dem Markt der Browser gibt es einen neuen Spieler – Comet von Perplexity. Es ist nicht nur eine weitere Chrome-Erweiterung mit einem Bot im Hintergrund. Comet ist ein von Grund auf für künstliche Intelligenz entwickelter Browser. Und so eine, die nicht nur Fragen beantwortet, sondern auch in der Lage ist, für dich eine E-Mail zu senden, Tabs zu schließen oder dich aus Newslettern abzumelden.
Hinter dem Projekt steht Perplexity – ein von Nvidia unterstütztes Startup, das bereits jetzt offen die Dominanz von Google bei der Suche und im Browsen herausfordert. Comet nutzt eine eigene „Antwort-Engine“ AI und nicht die klassischen Google-Ergebnisse. Statt einer Seite mit Links erhältst du eine fertige Antwort und Quellen.
Wie funktioniert es und was unterscheidet es von Chrome?
Comet basiert auf der Chromium-Engine, also derselben Basis wie Chrome oder Edge. Statt der Google-Suchmaschine finden wir jedoch im Zentrum die Perplexity Answer Engine – basierend auf den Modellen GPT-4o, Claude 4 und dem eigenen Sonar.
Was kann es? Comet kann einen Artikel zusammenfassen, ein Bild beschreiben, ein YouTube-Video analysieren und sogar eine Zusammenfassung aller offenen Tabs erstellen. Außerdem kannst du über die Schaltfläche Assistant in der Ecke des Browsers spezifische Aufgaben an den KI-Agenten delegieren. Dabei geht es nicht um ein Gespräch, sondern um tatsächliche Aktionen in deinem Namen.
Ein Beispiel? Sag einfach: „Übernehme die Kontrolle über meinen Browser und veröffentliche einen Beitrag auf LinkedIn”, und Comet wird versuchen, das zu tun – natürlich mit deiner Zustimmung und nachdem du dich in das entsprechende Konto eingeloggt hast.
Sollte Google Angst haben?
Momentan ist Comet nur für Abonnenten von Perplexity Max und Nutzer auf der Warteliste verfügbar. Aber das Unternehmen denkt über eine kostenlose Version mit kostenpflichtigen Premium-Funktionen nach. Im Mai verzeichnete Perplexity 780 Millionen Suchanfragen, was im Vergleich zu 5 Billionen jährlich bei Google immer noch wie ein Tropfen auf den heißen Stein aussieht. Andererseits ist das Wachstum von 20% von Monat zu Monat ein Tempo, das in Mountain View Alarmbereitschaft auslösen sollte.
Außerdem führt das Startup Gespräche mit Smartphone-Herstellern, damit Comet auf neuen Geräten vorinstalliert wird. Und wenn Google aufgrund des Antitrust-Verfahrens in den USA gezwungen wird, Chrome auszugliedern, könnten die Türen weit aufgehen.