
Als 2020 die Welt zum Stillstand kam, blühte das Streaming auf. Premieren, die normalerweise in die Kinos gekommen wären, landeten direkt auf den Plattformen. Tenet, Soul, Wonder Woman 1984 – jeder Dienst wollte derjenige sein, der „liefern“ konnte, und die Zuschauer hatten das Gefühl, dass die Neuheiten niemals enden würden. Aber es war ein kurzlebiges Paradies. Nach der Pandemie kam die Verlangsamung, und dann – überraschend ein langer Kater.
Als COVID die Dreharbeiten weltweit stoppte, verschwanden Serien wie The Mandalorian, Stranger Things, Severance oder The White Lotus monatelang von den Bildschirmen. Und als sich die Situation zu normalisieren schien, trafen Hollywood Streiks von Drehbuchautoren und Schauspielern – die größten seit Jahrzehnten. Fast ein halbes Jahr 2023 entstand nichts. Schauspieler konnten nicht spielen, Autoren konnten nicht schreiben, und die Drehpläne lagen buchstäblich im Staub. Diese Lähmung traf alle Bereiche – von den größten Produktionen bis hin zu kleineren Serien mit Potenzial.
Der Wiederaufbau hat begonnen – und das in vollem Umfang
Erst im Jahr 2025 ging es wirklich los. Disney+ startet eine starke Serie von Hits – die neue Staffel The Bear, das lang erwartete Ironheart und Alien: Earth. Max (früher HBO Max) kehrt mit Fortsetzungen seiner größten Marken zurück und beginnt offiziell mit der Arbeit an der Serie Harry Potter. Netflix muss nichts mehr beweisen – Stranger Things 5, Wednesday und Squid Game 3 kehren mit einer großen Show zurück. Interessanterweise soll die neue Staffel Squid Game ein größeres Budget haben als beide Vorgänger zusammen – das bedeutet schon etwas in einer Welt, in der Zahlen zählen.
Apple TV+ findet ebenfalls seinen Rhythmus zurück. Eddy Cue, Vizepräsident von Apple, sagte direkt, dass ihr Produktionszeitplan zum ersten Mal seit Jahren nicht mehr durch externe Faktoren paralysiert ist. Das heißt – man kann arbeiten, planen und endlich Dinge herausbringen, wann man will.
Kino kehrt zurück auf die Leinwand
Nicht nur das Streaming erlebt ein Comeback. Auch die Kinos reiben sich die Hände. In den kommenden Monaten 2025 kommen Thunderbolts, F1: The Movie, Minecraft: The Movie, Mission: Impossible – The Final Reckoning, Jurassic World: Rebirth und natürlich Avatar: Fire And Ash in die Kinos. Das sind keine Nischen-Titel – das sind Produktionen, die darauf abzielen, eine Milliarde Dollar Einnahmen zu erzielen. Sogar Tom Cruise verschob die Dreharbeiten zum letzten Mission: Impossible, um das Risiko einer Premiere während der Streiks zu vermeiden.
Es ist nicht nur die Rückkehr der Produktionskapazitäten zu sehen, sondern auch der finanziellen Courage. Nach Jahren der Einschränkungen fließen endlich die Budgets, die Werbekampagnen starten, und der Markt sieht wieder aus wie ein lebender Organismus und nicht wie ein blockiertes Notfallsystem.
Was kommt als Nächstes?
Die zweite Hälfte von 2025 wird entscheidend sein. Die Programme füllen sich, die Plattformen beginnen wieder, um Abonnenten zu kämpfen, nicht nur für Archive, sondern auch für neue Produktionen. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte 2026 die erste vollständige Saison seit fünf Jahren sein, in der alles pünktlich erscheint. Und es scheint, dass das Streaming nicht zurückgekehrt ist, um zu überleben – sondern um wieder zu dominieren.