Das Segment der Mittelklasse-Fernseher wächst immer weiter, und der TCL C75B zeigt, dass man in dieser Preiskategorie wirklich solides Gerät bekommen kann. Dieses Modell wurde eindeutig mit Blick auf Gamer entworfen – der HDMI 2.1-Anschluss bietet hier großen Spielraum, mit VRR, ALLM sowie einer beeindruckenden Bildwiederholrate von 144 Hz in 4K (oder 240 Hz in Full HD), was sowohl Spiel- als auch Sportfans zufriedenstellen wird. Die Bedienung des Fernsehers ist angenehm und intuitiv, hauptsächlich dank des Google TV-Systems. Zwar kann es zu kleinen Rucklern kommen, aber die Fülle an verfügbaren Apps und Funktionen entschädigt dafür – praktisch alles, was wir brauchen, haben wir in Reichweite oder sogar in einem Sprachbefehl, wenn wir mit der Fernbedienung auf Polnisch sprechen wollen. Was die Bildqualität angeht, kann der TCL C75B ebenfalls überzeugen. Dank des VA-Panels kann er mit einem ziemlich guten Kontrast aufwarten, und die Unterstützung von Dolby Vision ermöglicht es, schöne HDR-Effekte zu genießen, auch wenn die Helligkeit nicht umhaut. Natürlich ist dies kein Gerät ohne Mängel – trotz des schnellen Panels treten Schlieren auf, und das Fehlen traditioneller Funktionen (wie die Aufnahme auf USB) könnte einige Nutzer enttäuschen. Dennoch ist der C75B in seiner Preisklasse ein sehr attraktives Angebot, insbesondere für diejenigen, die nach einem Bildschirm suchen, der für das Spielen auf hohem Niveau konzipiert ist.
Der Haier Q80FUX Fernseher ist eines der schizophrensten Angebote, die seit langem in unserer Redaktion sind. Auf der einen Seite haben wir hier ein solides Stück Technik: ein VA-Panel, das tiefes Schwarz bietet, wie es für dieses Segment typisch ist, sowie einen QLED-Quantfilter, der tatsächlich in der Lage ist, saftige, auffällige Farben zu erzeugen. Das ist die Grundlage, auf der man einen wirklich wettbewerbsfähigen Empfänger der Mittelklasse aufbauen könnte. Leider wird das gesamte Potenzial des Panels systematisch durch die Software torpediert, die eine echte Belastung für dieses Modell darstellt. Die größte Achillesferse des Q80FUX ist seine totale Kapitulation im Umgang mit HDR10-Materialien. Die Elektronik scheint überhaupt nicht zu verstehen, wie das Signal interpretiert werden soll, was dazu führt, dass die hellsten Bildbereiche immer wieder überbelichtet werden und in einen flachen, milchigen Fleck verwandelt werden. Wenn wir das mit dem Google TV System kombinieren, das – obwohl funktional – instabil, fehlerhaft und voller nerviger Mängel ist, erhalten wir ein Bild eines rohwirkenden Produkts, das eindeutig das fehlende Erfahrung des Herstellers verrät. Und als wir bereits dabei waren, dieses Modell abzuschreiben, entdeckten wir seine überraschende Nische. Nach dem Anschluss an eine Konsole verwandelt sich der Q80FUX. Es stellt sich heraus, dass dieser Fernseher eine bemerkenswert niedrige Eingabeverzögerung bietet, vollständig VRR unterstützt und zudem in der Lage ist, ein 120Hz-Signal in Full HD-Auflösung zu verarbeiten. In der Welt der Spiele, wo Reaktionsfähigkeit alles ist, stellt ihn diese Parameter in einem sehr guten Licht dar. Wir haben es also mit einem Gerät mit sehr enger Spezialisierung zu tun. Es ist kein universeller Fernseher für das Wohnzimmer – dafür fehlt es ihm an Stabilität und vor allem an jeglicher Korrektheit bei der Wiedergabe von Filmen. Es ist eher ein budgetfreundlicher, großformatiger Monitor für Gamer, der bereit ist, ihm alle Softwarefehler bewusst zu verzeihen, im Austausch für diese wenigen für Konsole/PC entscheidenden Attribute zu einem relativ erschwinglichen Preis.