
Liebe, Tod und Roboter kehren zurück – eine Serie, Dutzende Welten. Serien zur Vergangenheit #1
Es sollte ein Experiment sein, wurde aber zur Visitenkarte von Netflix und ihren Möglichkeiten, was die grafische Gestaltung betrifft. Nicht selten als die beste Animationsserie bezeichnet, die von Netflix erstellt wurde. Am 15. Mai hatten wir die Premiere der 4. Staffel der Serie Liebe, Tod und Roboter. Anlässlich der Premiere dieser einzigartigen Anthologie haben wir uns entschlossen, die gesamte Serie erneut zu betrachten, um die Elemente zu finden, die sie zu einem so außergewöhnlichen Werk gemacht haben. Kann wirklich eine Anthologie, die nicht nur jede Episode eine andere Geschichte hat, sondern sich auch in der grafischen Gestaltung unterscheidet, für immer einen Platz in der Popkultur behalten?
Dies ist der erste Artikel aus dieser Reihe. Wir werden viele Werke besprechen und zu Serien zurückkehren, die sich in gewissem Maße in die Geschichte der Popkultur eingeschrieben haben. Ich lade Sie also ein zu einer Reihe von Artikeln: Serien zur Vergangenheit!
Von Fotorealismus bis reine Abstraktion – jede Episode ist ein neuer Ansatz zur Form!
Das, was die Serie von Anfang an auszeichnete, ist die Tatsache, dass die Serie keinen einheitlichen Stil hat. Es ähnelt eher einer Sammlung von Visitenkarten verschiedener Künstler und Animationsstudios aus aller Welt. Genauer gesagt, jede Episode ist ein völlig neues Studio, eine neue Art der Visualisierung, neue Werkzeuge und neue Synchronsprecher (und nicht nur: die 4. Staffel enthält eine Episode mit dem Titel: Golgotha, in der Schauspieler mitspielen). Zum Beispiel werden wir einige außergewöhnliche Episoden besprechen, ohne signifikant zu spoilern, und die vierte Staffel auslassen:
Zuerst kommt die Episode „Unsterbliche Kunst“ (s1e14) – ein Klassiker aus der ersten Staffel. Hier haben die Schöpfer auf eine minimalistische, etwas retro Comic-Ästhetik zurückgegriffen. Deutliche Konturen, einfache Farben und leicht übertriebene Stylisierung schaffen die Atmosphäre eines philosophischen Science-Fiction-Märchens. Es ist eine Animation, die an ein grafisches Album erinnert – von außen statisch, aber voller Emotionen und Farben.




Im Gegensatz dazu überrascht „Zeuge”(s1e3) mit etwas ganz anderem. Es ist eine der visuell „lebendigsten” Episoden – voll von Neonlichtern, mit dynamischem Schnitt und außergewöhnlich flüssiger Kamerabewegung. Das Ganze wurde vom spanischen Studio Blow kreiert, das CGI mit der Handanimation von Texturen und Effekten kombiniert hat. Das Ergebnis? Eine visuelle Extravaganz, die an futuristische Thriller im Stil von „Blade Runner” erinnert, jedoch stärker in der Ästhetik eines Techno-Clubs verwurzelt ist.
Ebenfalls „Mason's Ratten”(s3e7) und „Life Hutch”(s2e7) zeigen, wie nah Animation am Realismus sein kann. Diese zweite Episode, mit Michael B. Jordan, verrät kaum, dass wir es mit vollständigem CGI zu tun haben. Hier wurde Motion-Capture-Technologie eingesetzt, um jede Grimasse des Gesichts, jede Muskelanspannung, jeden Blick einzufangen – das Endergebnis unterscheidet sich kaum von einem Live-Action-Film. Die Handlung spielt sich in einer klaustrophobischen Rettungskapsel ab, und das Gewicht der Emotionen und des Schreckens wird durch jedes Detail verstärkt: Schweiß auf der Stirn, Lichtreflexe, subtile Nahaufnahmen. Es ist Animation an der Grenze zwischen CGI und der realen Welt, und genau dadurch gewinnt es seine Kraft „zu realistisch, um nicht zu schmerzen”.
Visuelle Festmahl und psychische Reise. Diese Netflix-Serie macht mehr als so manche Handlung!
Das, was so unterschiedliche Episoden miteinander verbindet, ist die Qualität. Egal, ob du groteske CGI aus der Episode „Drei Roboter” (s1e2), den Cel-Shading-Fantasy-Stil wie in „Unbehagliche Reise” (s3e2) oder die malerische Animation aus „Jibaro” (s3e9) siehst, du spürst, dass es sich nicht nur um Märchen für Erwachsene handelt. Es sind ausgeklügelte, oft experimentelle künstlerische Visionen, die nicht vergessen, dass bei einer Aufführung immer die Emotionen am wichtigsten sind.
Wichtig ist, dass jede visuelle Gestaltung für die Geschichte ausgewählt wurde, die sie erzählen soll. Wenn die Episode chaotisch und verrückt ist – wie z.B. „Kill Team Kill” (s3e5) – bekommen wir eine Animation aus Cartoon Network auf Steroiden. Und wenn die Handlung in poetische oder tragische Bereiche vordringt – wie in „Jibaro” (s3e9) – gehen die Schöpfer in Richtung einer fast spirituellen Ästhetik, mit Choreografie und Farben, die durch ihre Intensität verblüffen.




Was noch – kurze Formate, keine Langeweile!
Einer der wichtigen Vorteile der Serie ist die Länge der Episoden. Die meisten von ihnen dauern zwischen 5 und 20 Minuten – und das ist kein Zufall. Dadurch, dass die Handlung einfach sein kann, das Motiv bekannt und die Charaktere nur skizziert sind, bleibt keine Zeit, sich zu langweilen. Kurze Formate ermöglichen es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich auf die Atmosphäre, die Gestaltung und den Rhythmus der Erzählung. Dies funktioniert besonders gut bei Geschichten, die in voller Länge verwässern könnten. In diesem Fall treffen sie uns einfach: schnell und eindrucksvoll.
Sounddesign? Ebenso gut wie das Bild – und ebenso unterschätzt!
Obwohl das Sehen dominiert, kann man die Tonspur nicht vergessen. Viele Episoden der Serie nutzen den Klang nicht nur als Hintergrund, sondern als integralen Bestandteil der Erzählung. In „Jibaro” gibt es keinen einzigen gesprochenen Dialog. Alles basiert auf Körpergeräuschen, Atem, Wasser, Metall und Schreien. Zu unserer Überraschung ist es in diesem Rahmen lauter als jeder andere Dialog, besonders dank dieser sensorischen Schläge.
In „Good Hunting” spielt der Klang die Rolle eines Führers zwischen den Epochen. Zunächst hören wir ruhige, asiatische Melodien, den Atem der Natur und die Stille, die nach einer Weile den Geräuschen einer mechanisierten Stadt, dem Rauschen von Dampf und dem Klopfen der Maschinen weicht. Der Kontrast in der Audioebene harmoniert perfekt mit der Veränderung der Welt und der Charaktere in der Episode.
In „Pop Squad” sehen wir, wie meisterhaft die Stimmung durch Klang geschaffen wird. Dort, wo andere Episoden sich auf den Effekt konzentrieren, haben wir plötzlich Stille in den Ohren. Der Regen und das Echo einer leeren Wohnung sollen die Atmosphäre von Einsamkeit und moralischem Konflikt aufbauen. Der Soundtrack wirkt hier wie ein sanftes schlechtes Gewissen, leise, aber man kann es nicht ignorieren.



Die einzige Serie, die Auge, Ohr und Gehirn fesselt – und weiterhin auf hohem Niveau bleibt!
Es gibt keine zweite solche Serie. „Liebe, Tod und Roboter“ hat sich als nicht nur gewöhnliche Anthologie mit Elementen der Science-Fiction herausgestellt. Sie haben eine Art Festival der Visualisierungen, Ideen und Stile geschaffen. Eine Serie, die man wie eine Kunstausstellung ansehen kann, die Grafikdesigner und Filmemacher inspirieren soll.
Es ist auch ein Werk, das förmlich nach einer Vorführung auf einem hochwertigen Bildschirm schreit – OLED, Mini-LED oder einfach etwas mit gutem Schwarz und starkem Kontrast. Es lohnt sich, diese Serie auf einem Fernseher zu schauen, der die Vision der Schöpfer vollständig wiedergeben kann – jedes Detail, Licht, Textur und Bewegung. Schaut euch also unsere Rankings der günstigen Fernseher sowie die Vergleiche der Modelle LG und Samsung an, die mit dieser Art von Animation am besten umgehen können.