OLED-Monitore vs. professionelle Hardware – können Gaming-Bildschirme teuren Displays das Wasser reichen?

Modernes Gaming-Setup mit ROG Strix OLED-Monitor, RGB-beleuchtetem PC und Zubehör – ideal zum Zocken, Streamen und kreativen Arbeiten.

Stellt euch vor, dass ihr anstatt einen Monitor für mehrere tausend Złoty zu kaufen, einen Gaming-OLED von Media Expert genügt, um professionelle Augenforschungen durchzuführen. Klingt nach Science-Fiction? Die Deutschen behaupten, dass es bereits Realität ist.

Wissenschaftler der Technische Universität Darmstadt haben überprüft, ob konsumtive OLED-Monitore – die, die ihr auf eurem Schreibtisch zu Hause haben könnt – mit teuren, wissenschaftlichen Displays konkurrieren können. Die Ergebnisse? Überrasgend gut.

Budget-OLED überrascht Wissenschaftler – günstiger und besser als professionelle Geräte?

Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt haben beschlossen zu überprüfen, ob Konsumenten-OLED-Monitore – hauptsächlich für Spieler gedacht – in fortgeschrittenen Forschungen zur visuellen Wahrnehmung verwendet werden können. Es wurden vier Geräte getestet: der Gaming-Monitor von Asus, der OLED-Fernseher von Samsung, der professionelle Projektor PROPixx und ein zusätzliches Gerät.

Die Ergebnisse waren überraschend. Asus ROG Swift PG27AQDM, also der im Handel erhältliche Monitor, zeigte:

  • Reaktionszeit unter 1 ms,

  • großartige Helligkeitsgleichmäßigkeit (max. 4% Abweichung),

  • 94% Abdeckung des DCI-P3-Farbraums,

  • hervorragende Additivität der Farben (RGB mischten sich korrekt).

Der Samsung Fernseher schnitt hingegen in Bezug auf Helligkeit und Farben gut ab, fiel jedoch bei der Reaktionszeit – die Latenz betrug bis zu 21 ms.

Der professionelle Projektor PROPixx, obwohl für Forschungen konzipiert, hatte erhebliche Probleme mit der Gleichmäßigkeit der Luminanz – die Unterschiede betrugen vor der Kalibrierung bis zu 17%.

Einheitlichkeit der Helligkeit in den getesteten Displays: Jeder Bildschirm wurde in ein 3×3-Gitter unterteilt, und die Helligkeit wurde in der Mitte jedes der neun Bereiche gemessen. Die Unterschiede wurden als durchschnittlicher Prozentsatz im Verhältnis zur Mitte des Bildschirms angegeben – negative Werte bedeuten hellere Bereiche als die Mitte. Die Visualisierung (Heatmap) wurde für alle Geräte vereinheitlicht. (Quelle: Technische Universität Darmstadt)

Farben? Jedes System eine Medaille

Interessanterweise haben alle Geräte – sei es Asus, Samsung oder VPixx – bei der Farbwiedergabe sehr gut abgeschnitten. Die Tests der RGB-Additivität waren nahezu perfekt. Das bedeutet, dass die Farben richtig gemischt wurden, ohne Verzerrungen.

Was folgt daraus?

Forscher der TU Darmstadt schlagen nicht vor, dass ein Gaming-Monitor in 100% der Fälle einen professionellen Projektor in jedem Forschungsszenario ersetzen kann. Aber in vielen Fällen – insbesondere dort, wo Schnelligkeit der Reaktion, Bildgleichmäßigkeit und Kosten entscheidend sind – können OLED-Consumer-Monitore erfolgreich anstelle teurerer Lösungen eingesetzt werden.

Das ist eine großartige Nachricht für kleine Forschungsteams, Studenten und sogar Institute mit begrenztem Budget. Die Ausrüstung für einige tausend Zloty „schafft es“ nicht nur – in manchen Aspekten gewinnt sie sogar.

Reaktionszeit der Pixel (Gray-to-Gray, G2G): Die Zeit für den Übergang zwischen sechs gleichmäßig verteilten Graustufen wurde für drei Bildschirme gemessen – Asus OLED, Samsung OLED und LG UltraGear LCD. Die Messgenauigkeit betrug 5 RGB-Einheiten, und die Tests wurden mit dem Tool OSRTT PRO CS durchgeführt. (Quelle: Technische Universität Darmstadt)

OLEDs gehen auf mehr – und das nicht nur für Spiele

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn Sie Forschung zur visuellen Wahrnehmung betreiben und Ihr Budget nicht dem von NASA ähnelt – könnte ein Gaming-OLED Ihr Verbündeter sein. Es wird professionelle Geräte noch nicht zu 100 % ersetzen, aber... es kommt schneller näher, als Sie denken. Und das ist eine großartige Nachricht, nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für jeden, der einen echten Bildschirm haben möchte, ohne sich verschulden zu müssen.

Quelle: DispplayDaily