
Künstliche Intelligenz in der Google-Suchmaschine beginnt, in ganzen Sätzen mit uns zu sprechen, fasst Artikel zusammen, schlägt vor, was lesenswert ist und worauf man klicken sollte. Klingt nach einer Revolution? Ja. Aber nicht jeder ist begeistert.
Die neue Funktion „AI Overviews“ erreicht gerade die Nutzer in den USA und soll bis Ende des Jahres in anderen Ländern verfügbar sein. Google wechselt von einer klassischen Linkliste zu einem „Assistenten“, der fertige Antworten ausspuckt. In der Theorie – Zeitersparnis. In der Praxis? Manchmal erhält man eine brillante Analyse und manchmal... den Rat, Kleber zur Pizza hinzuzufügen (ernsthaft).
Pizza mit Kleber und andere Missgeschicke. Ist die AI von Google bereit?
Im Internet kursieren Screenshots, die zeigen, dass die künstliche Intelligenz von Google nicht nur helfen, sondern auch konkret ein Thema vermasseln kann. Nutzer testen die Grenzen der neuen Funktion und entdecken schnell, dass die AI Daten von Reddit, einem Forum für Imker, oder einem willkürlichen Blog aus dem Jahr 2009 „leiht“. Und daraus „Wissen“ macht.
Google verteidigt sich, dass dies erst der Anfang sei und dass das System im Flug lerne – aber für viele ist das bereits ein Zeichen, dass AI in der Suchmaschine ein zweischneidiges Schwert sein kann. Besonders wenn sie auf Inhalten basiert, die keiner Überprüfung unterzogen wurden.
SGE, also das alte Google endet
Hinter allem steht das Projekt „Search Generative Experience“ – also ein neuer Ansatz zur Informationssuche. Google möchte nicht mehr das Tor zum Internet sein, sondern ein Führer, der dir sofort sagt, was er denkt. Die Beta-Version wurde letztes Jahr gestartet und breitet sich jetzt im großen Maßstab aus.
Für SEO-Experten, Blogger und Medien kann das ein Schlag sein: Der Nutzer klickt nicht mehr auf einen Artikel, da die KI ihm alles zusammenfasst. Für gewöhnliche Menschen – Bequemlichkeit... aber auf Kosten von vertrauten Quellen. Und was passiert, wenn die KI sich irrt? Naja, die Pizza mit Kleber kommt auf den Tisch.
Und was ist mit Fernsehern? Wird die AI von Google auch auf große Bildschirme kommen?
Sei nicht überrascht, wenn in Kürze deine Fernseher von... einer AI-Suchmaschine gesteuert wird. Google hat bereits zuvor seine Dienste mit Android TV und Google TV integriert, und jetzt – bei so schnellem Wachstum der AI Overviews – stellt sich die Frage: wird die neue künstliche Intelligenz auch in unsere Wohnzimmer Einzug halten?
Theoretisch – auf jeden Fall. Der Google Assistant funktioniert bereits heute auf vielen Android-Fernsehern, kann Filme suchen, das Wetter abfragen und Smart-Home-Geräte steuern. Wenn du ihn durch den AI Mode ersetzt, hast du plötzlich einen Bildschirm, der nicht nur etwas sucht, sondern dir den ganzen Artikel zusammenfasst, dir einen Film basierend auf deiner Stimmung empfiehlt oder... dir sagt, was du zum Abendessen kaufen sollst. Ohne dein Telefon zur Hand nehmen zu müssen.
Bis jetzt hat Google die offizielle Übertragung der AI Overviews auf Google TV nicht bestätigt, jedoch sind Fernseher von TCL, Sony oder Philips mit Android TV bereits technisch bereit. Es bleibt nur die Frage: Wollen wir das wirklich?
Denn wenn deine AI im Fernseher anfängt zu empfehlen, dass Pizza besser mit Kleber schmeckt – könnte die Vorstellung schnell in eine absurde Show umschlagen.
Gmail mit AI? Google will für dich denken
Aber das ist noch nicht alles. Google plant, dass dieser ganze AI-Modus nicht nur in der Suchmaschine funktioniert. Bereits jetzt wird getestet, ihn mit Gmail, Google Docs und dem Rest von Workspace zu verbinden. Hast du ein Problem, auf eine Mail von deinem Chef zu antworten? AI wird sie für dich schreiben. Muss eine Zusammenfassung eines Dokuments erstellt werden? Du musst es nicht lesen – AI macht das für dich.
Auf der einen Seite – Zeitersparnis. Auf der anderen? Wir betreten wackelige Beine. Denn wenn der Algorithmus anfängt, Mails für uns zu schreiben, Daten zusammenzufassen, Entscheidungen vorzuschlagen... was bleibt uns dann? Klingt nach Zukunft, riecht aber ein bisschen nach Matrix.
Google, aber jetzt mit Persönlichkeit?
Google sagt, dass bis Ende des Jahres AI Overviews in über 100 Ländern verfügbar sein wird. Aber es stellt sich die Frage: Ist das noch eine Suchmaschine oder schon ein Chatbot mit aufgeblasenem Ego? Und wer wird die Verantwortung für die Unsinnigkeiten übernehmen, die er produzieren kann?
Momentan ist die Neuheit nur auf Englisch verfügbar, aber wie ich das Leben kenne, wird die polnische Version schon in den Startlöchern stehen. Und dann wird es ein echter Test sein – nicht nur für Google, sondern auch für uns, die Nutzer. Denn wenn KI zur Standardmethode für die Informationssuche wird, dann sind wir Zeugen der größten Veränderung im Netz seit zwei Jahrzehnten.
Quelle: geekweek